Nicht immer herrschen in der häuslichen Anwendung optimale Bedingungen für eine Übertragung. Im Folgenden haben wir häufige Probleme und Lösungsansätze für die drahtlose Übertragung von AV-Signalen zusammengetragen.
Vor der Anschaffung
Insbesondere Produkte die für den deutschen Markt bestimmt sind, obliegen scharfen Richtlinien. So arbeiten Funkübertragungen bei uns nur mit dem Bruchteil der Funkleistung, wie es beispielsweise in Amerika oder China erlaubt ist. Entsprechend gibt es ein paar Faktoren welche es im Vorfeld zu klären gilt, um für die gewünschte Anwendung das optimale Produkt zu finden.
Sind bereits vor der Anschaffung einer Funkübertragung "Auffälligkeiten" wie beispielsweise ...
- Probleme durch Überlagerung mit dem W-LAN des Nachbarn
- Schwierigkeiten mit Blutooth-Anwendungen im Heimbetrieb
- funkgesteuerte Rolladen, Garagentor, Beleuchtung, Steckdosen
- oder häufige Aussetzer der Universal-Funkfernbedienung
... vorhanden, raten wir mindestens zu einem Übertragungssystem, welches im analogen 5,8 GHz Bereich arbeitet und hierdurch den häufig verwendeten 2,4 GHz Frequenzbereich umgeht. In besonders anspruchsvollen Fällen, empfiehlt sich ein System, welches die AV-Signale zwischen Funk-Sender und Funk-Empfänger digital überträgt.
Die meisten Drahtlos-Übertragungen arbeiten ausschließlich mit analogen AV-Signalen (Cinch oder Scart) und können hierbei nur eine Auflösung von 480p oder maximal 576p darstellen. Zur Übertragung von HD-Inhalten gibt es ebenfalls Systeme die eine Auflösung bis 1080p und 3D Funktionen von HDMI über Funbk übermitteln können.
Die analogen Videosignale eines Computers mit VGA Ausgang, arbeiteten mit einem anderen / nicht TV-konformen Signal und müsste erst über einen Konverter an das PAL-Format angepasst werden. Für einen Anschluss von PC oder Notebook an einen normalen Fernseher wird generell eine Verbindung via HDMI oder DVI empfohlen. Diese kann dann entsprechend auch via Funk übertragen werden - steht aber oftmals nicht im Verhältnis zur eigentlichen Anwendung, da Funkübertragung von HDMI / DVI Signalen technisch aufwendiger und damit auch teurer ist.
Aussetzer von Video- oder Tonsignalen...
Bei Funkübertragung kann es aus verschiedenen Gründen zu Bild- und Tonfehlern kommen, welche sich als Rauschen, flackernde Streifen, Fehlfarben, bunte Artefakte oder komplette Aussetzer äußern können. Ursache hierfür können äußere Einflüsse sein, welche die Übertragung beeinflussen. Hier gilt es zu nennen:
- Neonröhren, Trafos oder Licht-Dimmer in der Nähe von Transmitter oder Receiver
- Überlagerung mit W-LAN (nicht selten auch aus der Nachbarschaft)
- Mikrowelle
- besonders solide Wände, sowie strahlungsintensive Stromleitungen (bei der Übertragung zwischen zwei Räumen)
- vorhandene Übertragungssysteme ("Home Automation", Funkfernbedienung, Babyphon, drahtlose Telefonstation, Handy, Drahtlos-Thermometer, Drahtlose Überwachunskameras, Funk-Garagentor, etc.) welche mit der gleichen Trägerfrequenz arbeiten
- einige Wechselrichter von Solaranlagen können ebenfalls dieses Frequenzband tangieren
- LTE-Funkmasten
- defekte / strahlungsintensive Netzteile
- in seltenen Fällen auch Strahlugen von schlecht isolierten Elektromotoren in Heizung, Wasserpumpe, etc.
- Überlagerung durch Reflektionen an großen, besonders reflektierenden Oberflächen wie Glas oder Metall
Lösungsansätze und Störquellensuche
- stellen Sie Sender und Empfänger des Systems bei erstmaliger Verwendung zunächst mit 2m Abstand zueinander auf > hierdurch lässt sich ggf. die Distanz als Ursache von Übertragungsfehlern ausschließen
- überprüfen Sie die Anschlüsse, sowie Kabel auf einen eventuellen "Wackelkontakt" oder Kabelbruch
- Schließen Sie den Sender/Transmitter an den Zuspieler und den Empfänger Receiver an das Ausgabegerät an
- einige Modelle besitzen im Lieferumfang Scart-Adapter, welche nur in eine Richtung korrekt funktionieren (also entweder empfangen oder senden können) > achten Sie im Aufbau ggf. darauf, dass "Transmitter" und "Receiver" mit den dazu passenden Scart-Adaptern angeschlossen sind
- achten Sie beim Anschluss der Geräte sorgfältig darauf, dass dass die Stecker vollständig an Receiver und Transmitter eingesteckt sind (bei erstmaliger Inbetriebnahme kann an den Buchsen etwas Widerstand auftreten)
- stellen Sie nach Möglichkeit sicher, dass eine direkte Verbindung über ein Kabel zwischen Zuspiel- und Ausgabegerät funktioniert, um einen Defekt des Zuspielers oder des Ausgabegerätes auszuschließen
- prüfen Sie dass die vom Zuspielgerät ausgegebene Auflösung , auch vom Übertragungssystem unterstützt wird
- versuchen Sie verschiedene Ausrichtungen der Antennen von Transmitter und Receiver
- testen Sie verschiedene Standorte für Receiver und Transmitter
- testen Sie ob Ab- und Anschalten von Lichtquellen im gleichen Raum einen Effekt auf die Übertragung hat
- testen Sie ob sich die Deaktivierung des WLAN-Routers auf die Übertragung auswirkt
- synchronisieren Sie nacheinander die Kanäle an Transmitter und Receiver um das beste Signal zu finden
- testen Sie nach Möglichkeit einen anderen Stromkreis für Sender/Empfänger um die Übertragung von Netzstörungen (z.B.: ein "Klicken" durch nicht konforme Schaltnetzteile) auf die Funkübertragung auszuschließen